Digitalisierte Förderstrecken als Erfolgsfaktor im Maschinenbau und der Intralogistik
Turcks Intralogistikspezialist Frank Morassi über den Trend zu Digitalisierten Förderstrecken
»Modularisierung und Digitalisierung zählen zu den Topthemen im Maschinen- und Anlagenbau, nicht zuletzt auch in der Intralogistik. Schnell wechselnden Anforderungen ihrer Kunden begegnen Anwender am besten mit modularen, flexibel skalierbaren Förderstrecken. Wenn diese dann auch hochverfügbar sein und idealerweise staudrucklos arbeiten sollen, geht kein Weg an einer effizienten Digitalisierungsstrategie vorbei. Der Trend geht weg von massiven, zentral gesteuerten und angetriebenen Strecken hin zu dezentralen Steuermodulen und Rollenantrieben direkt vor Ort.
Die Digitalisierung der Förderstrecke und dezentrale, schaltschranklose Steuerungskonzepte bringen gleich eine Reihe von Vorteilen mit sich. Da ist zum einen die einfache Skalierbarkeit. Ändern sich die Anforderungen, lassen sich digitalisierte Fördermodule schnell zu neuen Streckenlayouts zusammenstellen, das alles mit einem sehr geringen Verdrahtungsaufwand. Smarte I/O-Module an den Fördermodulen bringen nicht nur die Steuerungsintelligenz mit, sondern gleich auch Ein- und Ausgänge für Sensoren und Aktoren, letztere vor allem in Form von Rollenmotoren. Versorgt werden alle Geräte über robuste IP67-Netzteile an den Modulen, deren Spannung sich dank Linientopologie über M12-Power-Leitungen durchschleifen lässt. Die Spannungsversorgung der angeschlossenen Motoren sollte wahlweise mit 48 oder 24 Volt erfolgen.
Dezentrale Steuermodule reduzieren deutlich den Datenverkehr und ermöglichen zudem kurze Zykluszeiten. Da die jeweils nicht genutzten Motorrollen nahezu verzögerungsfrei abgeschaltet werden können, profitieren solcherart ausgerüstete Förderstrecken von einer verbesserten Energieeffizienz.
Nicht zuletzt erhöht die Digitalisierung der Förderstrecke auch deren Verfügbarkeit. Intelligente Steuermodule erfassen quasi nebenbei auch den Zustand der angeschlossen Motorrollen. Steigt der Strombedarf über einen Normwert an, steht in absehbarer Zeit ein Ausfall des Antriebs bevor. Werden diese Werte kontinuierlich überwacht, gibt das System rechtzeitig eine Warnung aus, die es dem Anwender erlaubt, im Rahmen einer geplanten Wartungsmaßnahme die defekten Motorrollen zu ersetzen. Ungeplante Stillstände lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.
Turck begegnet dem Trend zur Digitalisierung von Förderstrecken mit einem ausgeklügelten Portfolio an robusten IP67-Blockmodulen. Insbesondere die I/O-Module der TBEN-S- und TEBEN-L-Familien zur Signalverteilung direkt an der Fördertechnik oder die IP67-SPS TBEN-L-PLC zur autarken Steuerung direkt am Modul werden zunehmend in Intralogistikanlagen eingesetzt. Mit einem speziellen IP67-Modul, das dediziert zur Steuerung von Rollenmotoren entwickelt wurde, steht eine weitere wichtige Komponente zur Flexibilisierung und Modularisierung der Fördertechnikanlagen zur Verfügung: Anwender von Interroll-Trommelmotoren können bereits seit einiger Zeit Turcks TBEN-L-4RMC-Modul einsetzen. Es steuert die Motorrollen mittels CAN-Interface und kommuniziert zur Steuerung dank Turck Multiprotokoll vollautomatisch über eine der drei Ethernet-Sprachen Profinet, EtherNet/IP oder Modbus TCP. Das Modul ist ab sofort auch für die Motoren der Hersteller MPC und MTA einsetzbar.
Aktoren oder Sensoren sind über vier digitale Eingänge oder vier universelle Ein- oder Ausgänge (DXP-Ports) anschließbar. Über die vier CAN-Ports des Moduls kann der Anwender verschiedene vorprogrammierte Steuerungsroutinen ausführen, um beispielsweise einfach eine staudruckfreie Förderung (Zero Pressure Accumulation, ZPA) einzurichten. Spezifische Steuerungsroutinen, die nicht in den vorprogrammierten Logiken enthalten sind, kann der Anwender über die Programmcode-freie Steuerungslogik ARGEE selbst vornehmen.«
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