Nachhaltiges Erfassen von Mehrwegladungsträgern dank RFID

Der Logistikdienstleister Recalo erfasst seinen Pool an Mehrwegladungsträgern (RTI) mit einer Track-and-Trace-Lösung von Turck Vilant Systems und reduziert so den CO2-Fußabdruck seiner Kunden

Recalo bietet seinen Kunden das Pooling von Mehrwegladungsträgern, so genannten Returnable Transport Items RTI. Um immer zu wissen, wo sich gerade welcher Ladungsträger im Kreislauf befindet, setzt das Unternehmen auf ein RFID-Tracking-System von Turck Vilant Systems, das über Schnittstellen zum ERP die notwendige Transparenz für die passgenaue Bereitstellung der Dienstleistung bei jedem Kunden gewährleistet. Für eine maximale LKW-Auslastung zeigt das System den Mitarbeitern sogar an, wie hoch die Boxenstapel sein müssen, um die Ladekapazität optimal zu nutzen. Aufgrund dieser Effizienz und der hohen Lebensdauer der RTIs senkt die Recalo-Lösung den CO2-Fußabdruck seiner Kunden effektiv.

  • Die gestapelten RTIs werden beim Befüllen des LKW komplett erfasst, wenn der Stapler das Tor durchfährt

  • Turck Vilant Client zeigt an, ob der LKW mit den richtigen Boxen in der korrekten Stapelhöhe befüllt ist

  • In der Waschanlage werden die Mehrwegladungsträger automatisch gereinigt

  • Recalo kann jederzeit auf Nachfrageschwankungen seiner Kunden reagieren und in kurzer Zeit nachliefern

  • Die Boxen sind so konstruiert, dass das Ladevolumen der LKW immer optimal ausgenutzt wird

  • Daniel van der Vorst, Recalo: „Ich habe direkt gemerkt, dass TVS unsere Prozesse verstanden hat.''

Seit Januar 2023 gilt in deutschen Gastronomie- und Bewirtungsbetrieben die gesetzliche Mehrwegpflicht. Betriebe, die Getränke und Speisen zum Mitnehmen bzw. als Lieferdienst anbieten, müssen Mehrwegverpackungen als Alternative zu Einweg-Kunststoffverpackungen anbieten. In der Industrie gilt das noch nicht. Dort sind Einwegverpackungen und Ladungsträger, seien sie aus Holz, Kunststoff, Papier oder Metall, häufig noch an der Tagesordnung. Dass die ökologischen Folgen dieser Praxis problematisch sind, liegt auf der Hand. Insbesondere Kunststoffverpackungen und Stretchfolien, die wie überdimensionierte Frischhaltefolie um die Ladung gewickelt wird, lassen sich selten recyceln. Darüber hinaus erfüllen Einwegverpackungen oftmals nicht die hygienischen Anforderungen der Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie.

Mehrwegladungsträger als nachhaltige Logistiklösung

Es braucht nicht immer eine gesetzliche Regelung, um es besser zu machen. Das beweist die Recalo GmbH in Laatzen bei Hannover. „Den Kern unseres Geschäfts bildet das Pooling von Mehrwegladungsträgern“, erklärt Geschäftsführer Daniel van der Vorst. „Nachhaltigkeit steht im Fokus unseres Geschäftsmodells. Das heißt, wir gewährleisten eine optimale Auslastung unserer LKW-Transporte durch Mehrwegladungsträger, die für die Trägerkapazitäten der LKW optimiert sind. Das Ziel ist, mit einem minimalen Handling- und Transportaufwand den maximalen Output zu erreichen, sprich unseren Kunden mit möglichst wenig Ressourceneinsatz eine bestmögliche Dienstleistung zu bieten.“

Effizienzvorteil im Pooling-System

In der Logistik werden die Mehrwegladungsträger häufig als Returnable Transport Item, kurz RTI bezeichnet. Die Kunden nutzen die Full-Service-Dienstleistung der Recalo. Der Pooling-Betreiber sendet gereinigte, aufbereitete RTIs zu seinen Kunden. Diese Kunden nutzen die RTIs für die Versendung der eigenen Zulieferprodukte und Komponenten. Nachdem die RTIs versendet wurden, organisiert Recalo die Rückführung der Ladungsträger und kümmert sich um alle weiteren Prozesse. 

Der Kunde erspart sich somit das Investment in RTIs und hat mit dem Management, der Reinigung und Reparatur von Mehrwegladungsträgern nichts zu tun. Auch Bedarfsspitzen können kurzfristig überbrückt werden. Im Pooling-System sind die RTIs stets im Kreislauf und stehen nie lange ungenutzt herum. Recalo kann wiederum durch sein dichtes Netz an Logistik- Partnern und Kunden die Rückführung der Paletten sehr effizient organisieren und seine LKWs optimal auslasten. 

Maßgeschneiderte Transportlösung 

Das Unternehmen entwickelt für seine Kunden auch spezifische Ladungsträger, wie zum Beispiel eine klappbare Kunststoffbox mit Zwischenboden, der den Druck auf die unteren Gebinde halbiert und so unschöne Verformungen und Probleme bei der automatischen Entnahme verhindert. Diese Box basiert auf der Grundfläche einer Europalette und ist im aufgeklappten Zustand fast einen Meter hoch. Nach dem Entladen kann sie zusammengefaltet werden und ist dann bei gleicher Grundfläche nur noch 30 Zentimeter hoch, inklusive Zwischenboden. Die Boxen sind so konstruiert, dass der Transportraum der LKW stets bis zur Ladekante befüllt werden kann – sowohl mit aufgeklappten als auch mit zusammengefalteten Boxen. 

RFID-System für lückenlose Prozesstransparenz

Recalo nutzt daher eine hybride Lösung und stattet seine Paletten mit Labels aus, die Barcode und RFID-UHF-Datenträger kombinieren. Egal welche Technik am jeweiligen Standort genutzt wird, jeder Recalo Ladungsträger kann dank des hybriden Tags vom System eindeutig und effizient identifiziert werden. Van der Vorst sprach mit den Track-and-Trace-Spezialisten von Turck Vilant Systems erstmals auf einer Messe. „Ich habe dort direkt gemerkt, dass Turck Vilant die Prozesse und die Probleme, die wir haben, durchaus verstanden hat. Wichtig war uns, dass wir ein international aufgestelltes Unternehmen als Partner haben, sodass auch der Support unserer ausländischen Standorte gewährleistet ist“, beschreibt der Geschäftsführer seine Beweggründe.

Turck Vilant Systems entwickelte für Recalo ein Komplettsystem aus RFID-Schreib-Lesepunkten, die über die Middleware Turck Vilant Client betrieben werden. Über sie werden die zentralen Aktionen wie das Einchecken oder Auschecken eines RTIs im Pool durchgeführt. Diese Daten werden dann vom Turck Vilant Visibility Manager verarbeitet. Diese Server-Applikation leistet die vollautomatische Verladekontrolle in enger Kommunikation mit Recalos ERP-System. Diese volle Integration der Shipment Verifcation mit dem ERP-System war ausschlaggebend für den Erfolg der Lösung.

Ausblick

Bislang ist noch nicht jeder Standort in Europa komplett mit der RFID-Track-and-Trace-Lösung von Turck Vilant Systems ausgestattet. Das soll sich in den nächsten Monaten und Jahren ändern, um auch die Lücken im europäischen Ausland zu schließen. „Wir werden das System definitiv weiter ausbauen. Für uns ist es essenziell, dass wir wissen, wo unsere Mehrwegladungsträger zu welchem Zeitpunkt sind. Das heißt, wir werden auch unsere ausländischen Standorte sukzessive mit RFID-Technologie ausstatten, so dass wir eine größtmögliche Transparenz in den Warenflüssen haben“, sagt Daniel van der Vorst abschließend.

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